Campingplatz-Regeln (ACHTUNG: Nicht ernstnehmen)
Leben auf dem Campingplatz, zum Schmunzeln für alle Camperfreunde oder die, die es nie werden wollen:
Anmeldung:
Sollten Sie Kinder oder Hunde haben, sollten sich diese bei der Anmeldung im Fahrzeug ducken. So spart man sich schnell ein paar Euros an Personen- bzw. Hundegebühren (funktioniert in der Regel am besten bei großen, anonymen Campingplätzen)
Hunde:
Leinen sie ihren Hund ruhig unbeaufsichtigt vor dem Wohnwagen an. Das ständige Bellen zeigt ihnen an, dass der Hund nicht weggelaufen ist. Lassen sie ihren Hund auch ruhig am Strand frei laufen. Die Strandbesucher gewöhnen sich schneller an Hunde und haben keine Angst mehr. Können Sie es nicht über Ihr Herz bringen, ihren Liebling anzuleinen und wollen ihm deshalb freilaufend seinen Aufenthalt auf dem Campingplatz gönnen, sollten Sie folgende Zurufe ständig parat haben: "Der macht nix, der will nur spielen! " Folgen daraufhin aber irgendwelche Hilferufe, sollten Sie schnell mit: " Das hat er wirklich noch nie gemacht! " reagieren können.
Campingparzellen:
bei der Auswahl des Platzes immer zuerst den gesamten Campingplatz genauestens mit dem Gespann oder Wohnmobil erkunden und inspizieren, insbesondere bei staubigen Plätzen. Notieren Sie auch gleich die nächsten 3 (leider belegten) Plätze , auf die Sie innerhalb einer Woche noch "umziehen" werden, sobald diese Plätze frei werden. So rückt man Stück für Stück näher auf "seinen" Ideal-Platz, den man dann wenigstens noch für einen Tag vor der Abreise genießen kann.
Nachbarfrieden:
Die noch freien Parzellen links und rechts neben ihrem können sie auf Dauer frei halten, indem sie Kinderspielzeug, ein Hundefressnapf und einige Kinderfahrräder gut sichtbar platzieren. Somit ist ein ruhiger Aufenthalt gesichert.
Territorium:
Beim Abspannen von Vorzelten, Markisen etc. unbedingt darauf achten, dass die Heringe mindestens 15 Zentimeter rausgucken und das möglichst am Rande vom Geh- oder Fahrwegen - es hat ja niemand was auf der eigenen Parzelle zu suchen. Und wenn mal einer stolpert: Der verirrt sich nicht noch einmal in ihre Nähe.
Sichtschutz:
Einen hervorragenden Sichtschutz bildet eine oder mehrere Leinen mit aufgehängter Wäsche. Die Wäscheleine, die man natürlich in 1,50 Meter Höhe aufhängt, damit die lieben Kleinen auch gut drankommen, lässt man über Nacht auch ohne Wäsche aufgespannt, denn Grenzüberschreitungen auf dem Campingplatz kommen praktisch nicht vor, und sollte jemand doch des nachts eine Abkürzung wählen, so wird er sich diesen Fehltritt das nächste Mal gut überlegen.
Patriotismus:
Sollte es vorkommen, dass der Campingplatz-Betreiber ihnen keinen Platz in der ersten Reihe am Strand zuweist, was eigentlich selbstverständlich wäre, und sie somit auf das Bauen einer stolzen Strandburg verzichten müssen, so tragen sie es mit Fassung! Der echte Patriot hat immer eine bundesdeutsche Flagge dabei (wenn's geht mit Adler!) und hisst diese am eigens mitgeführten Mast. Vorgeschriebene Masthöhe: 5 Meter!
Wollen sie sich aus der Patrioten-Masse hervorheben, hissen sie zusätzlich noch die entsprechende Flagge ihres Bundeslandes, ihres Automobilherstellers, ihres Fußballclubs sowie den wunderschönen Wimpel ihres Kleintier-Zuchtvereins. Die Bewunderung ihrer Camping-Nachbarn ist ihnen sicher!
Umweltschutz:
Als eifriges Mitglied der Aktion Krombacher-rettet-den-Regenwald stapeln sie voller Stolz die mitgeführten Arbeitsutensilien (Bierkästen) sichtbar vor ihrer Behausung. Nach stundenlangem Arbeitseinsatz zur Rettung des Regenwaldes-selbstverständlich mit gesanglicher Unterstützung- präsentieren sie ihrer Umwelt das Ergebnis: Alle geleerten Flaschen sind in Reih und Glied zu kunstvollen Figuren aufgestellt.
Strom:
Wird auf Campingplätzen der Strom pauschal abgerechnet, grillt man elektrisch und verwendet zum Heizen Heizlüfter. Bei gleichzeitiger Nutzung der Geräte kann man die Stromverkabelung auf mehrere Stromkästen verteilen. Sollten alle Stromanschlüsse besetzt sein, wird es gerne gesehen, wenn man einfach mit dem mitgebrachten Mehrfachstecker den Strom beim Nachbar anzapft.
Frischwasser:
Nehmen sie unbedingt einen 50-Meter-Schlauch mit. Falls die Wasserentnahme 50 Cent kosten sollte, einfach irgendeinen Anschluss im Waschhäuschen nutzen, zur Not den Anschluss vom Wasserhahn nehmen, und schon hat man als sparsamer Mensch, der der Camper an sich ja ist, wieder einmal Geld gespart.
Kloreinigung:
Die Frischwasseranschlüsse eignen sich auch hervorragend beim Reinigen der Campingtoilette, wobei darauf zu achten ist, dass aus Reinlichkeitsgründen der Frischwasserschlauch möglichst tief in die Öffnung der Kassette gesteckt wird, damit man sich nicht nass spritzt.
Handy:
Wenn sie ihr Handy vor dem Vorzelt benutzen, wird den umliegenden Campern nochmals bestätigt, dass der Platz gut ist und es bisher noch nicht geregnet hat. Sie erfahren auch, dass Harras (der Hund) mit Oma gut fertig wird. Auch lernt der Nachbar Ihre Verwandten kennen. Dies vereinfacht die weitere Kommunikation erheblich und vertreibt den Mitcampern die Langeweile. Wenn Sie lange nicht angerufen wurden, rufen Sie selbst bei Ihrer Mailbox an. Dann wird es nicht lange dauern, bis Sie wieder „wichtig“ sind.
Toilettenpapier:
Toilettenpapier kann man sich wunderbar einsparen. Auf der Campingplatz-Toilette gibt es jede Menge umsonst. Nach einem 3-wöchigen Urlaub, wenn man nach jeder Sitzung 1 Rolle mitnimmt, reicht der Vorrat zu Hause noch für die nächsten 3 Monate.
Kochen/Essen:
Wenn Sie Ihre frisch gekochten Nudeln durch das Nudelsieb abgießen wollen, tun sie das um Gottes Willen nicht in der eigenen Spüle im Sanitär-Gebäude. Dem nächst gelegenen Baum oder Strauch ist es schließlich egal, ob er Regenwasser oder kochendes und gesalzenes Wasser bekommt.
Abreise:
Beherzigen sie auf keinen Fall den unverschämten Wunsch des Campingplatz-Betreibers, bereits am Vorabend der Abreise die Rechnung ihres Aufenthaltes zu begleichen. Setzen sie ein Zeichen für den mündigen Camper und zahlen sie unmittelbar bei Verlassen des Platzes. Fahren sie ihr Fahrzeug direkt bis an die Schranke; lassen sie dabei ihren kernigen Dieselmotor laufen; kopfschüttelnde Gäste können sie bei dieser Gelegenheit auf die hervorragende Laufruhe sowie die vorhandene Abgasnorm Euro 3 oder gar 4 hinweisen. Der Dame an der Rezeption erteilen sie bei dieser Gelegenheit noch eine kurze Belehrung über die Vorteile Ihrer Kreditkarten, die diese nicht akzeptieren kann.
Als Camper mit internationalem Format verlangen sie selbstverständlich das Gästebuch, verschönern dieses mit einem geistvollem Eintrag; lassen sich noch ein paar Aufkleber aushändigen und verlassen den gastlichen Raum mit der Androhung: "Auf Wiedersehen im nächsten Jahr". Beim Besteigen ihres Gefährts freuen sie sich darüber, wie lang die Schlange der ebenfalls Abreisewilligen geworden ist. Haben sie doch dafür gesorgt, dass andere Camperfreunde sich in aller Ruhe und Gelassenheit noch von der Schönheit des Platzes überzeugen konnten. Nun vergewissern sie sich noch gewissenhaft über die Funktionstüchtigkeit ihrer Stopplichter, Blinker und sonstigen Lampen, sammeln ihre Frau und die Kinder wieder ein, steigen schnell noch mal aus, um zu prüfen, ob der Kühlschrank auch wirklich Strom hat, und schon geht´s mit lustigem Winken und beifälligem Abschieds-Hupen auf den Heimweg.