das ist genau der Grund, warum ich in der Regel auf ausgewiesene Stellplätze verzichte.
Ich bin ein Reisemobilist ... und kein Camper.
Camper haben in der Regel ein Ziel, daß sie anfahren, dort einige Zeit bleiben und dann wieder zurück fahren.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob dieses Ziel in der Nähe ist, oder einige hundert oder tausend Kilometer entfernt liegt.
Als Reisemobilist habe ich in der Regel kein festes Ziel, daß ich zu einer bestimmten Zeit erreichen will. Ich habe eine Richtung und vielleicht auch ein Endziel ... aber mein Interesse liegt im Fahren, die Gegend aus dem WoMo heraus genießen und herauszufinden, was hinter der nächsten Kurve, der nächsten Hügelkette oder dem nächsten Waldstück ist. Mit anderen Worten ... der Weg ist mein Ziel. Ansonsten hätte ich einen Caravan, ein Zelt ... oder würde im Hotel übernachten.
Ich genieße es zum Beispiel, aus meiner erhöhten Fahrposition an Flüssen entlang zu fahren, ohne, wie beim PKW, gegen eine Leitplanke schauen zu müssen. Das gleiche gilt für den Blick in ein Tal von einer Straße aus oder ähnlichem.
Naturgemäß fahre ich deshalb also tagsüber und bin mit Sicherheit nicht schon am Vormittag irgendwo, wo ich bleiben möchte (nur um einen der raren Stellplätze zu ergattern).
Zur Mittsommerzeit im nördlichen Skandinavien, ist das etwas anders, weil es da nicht darauf ankommt, der Uhrzeit nach am Tage fahren zu müssen. "Nachts" sieht man da genauso viel wie tagsüber, weil der Sonnenstand maximal so tief ist, wie bei uns am frühen Abend um 18:00 ... zumindest nördlich des Polarkreises. Da kann man dann stundenlang fahren ohne jemals einem anderen Fahrzeug zu begegnen höchstens unterbrochen durch eine Rentierherde, die zu dieser Zeit gerne unterwegs sind oder durch einen Elch, der sich morgens um 3:00 an der Straßenböschung sonnt und sich dann beim Näherkommen gemächlich umdreht und wieder im Wald verschwindet. Dort oben kann man auch viele herrliche Stellen finden, wo man mal eine oder zwei Nächte bleiben kann, wenn man sich mal von den Hauptstraßen entfernt.
Bei uns in den "südlichen" Gefilden ist man eben auf die Tageszeit angewiesen und ich fahre da gerne bis zum Einbruch der Dunkelheit. Da mich ja niemand "hetzt" kann ich mir den ganzen Tag Zeit lassen, ausgedehnte Pausen machen, an Stellen, die mir gefallen, dort zum Beispiel kochen und gemütlich essen oder dergleichen und dann irgendwann weiter fahren, bis die Dämmerung hereinbricht.
Ich werde also in der Saison, relativ selten das "Vergnügen" haben, noch einen öffentlichen Stellplatz zu "erwischen", wo sowieso im Meterabstand andere Mobile stehen, ich also auch noch darauf achten muß, meinen Fernseher oder das Radio nicht zu laut zu stellen, nicht zu lautstark zu telefonieren (es muß ja nicht jeder mithören, was ich zu sagen habe
) und eventuell durch schnarchende Zeitgenossen im Nachbarfahrzeug am Schlafen gehindert werde. Das könnte ich alles auch in einem Hotel haben
.
Nicht umsonst (im wahrsten Sinne des Wortes
) hab ich mein Mobil autark gemacht. Ich koche und dusche darin, benutze meine eigene Toilette und brauche Stellpätze in der Regel nur zur Ver- oder Entsorgung. Ich brauche keinen Supermarkt in der Nähe und keinen Brötchenservice. Das erledige ich alles unterwegs. Wenn ich abends irgendwo stehen bleibe, kann ich dann aus dem Vollen schöpfen.
Und, ganz ehrlich, wer will schon, falls es mal zu einem, wie auch immer gearteten Date, kommen sollte (oder, wenn ich zu zweit unterwegs bin), daß die Nachbarn mithören?
Laßt alle schön die Stell- oder Campingplätze bevölkern ... ICH stehe lieber etwas abseits und hab meine Ruhe.