Faradayscher Käfig
Ein solcher faradayscher Käfig schützt nicht das Fahrzeug vor jedweden Beschädigungen, er schützt lediglich die Insassen. Der Strom wird bei einem metallischen Gegenstand immer an der Oberfläche des Gegenstandes geleitet. Eine kleine Unterbrechung hebt dennoch die Wirkung nicht auf, die Strom sucht sich an dieser Stelle nur einen anderen Weg, notfalls mittels eines Lichtbogens, der wieder entsprechende Schäden im Umfeld verursacht. Deswegen die häufig zu lesende Empfehlung, auch in einem Auto mit kompletter Stahlaussenhaut, bei Gewitter keine metallischen Gegenstände im Innenraum anfassen und sich z.B. auch vom Dach fern zu halten. Metall kann auch im Innenraum unter Strom stehen, der Blitz sucht seinen Weg.
Auf dem Weg zum Erdboden, also nach dem Einschlag in ein Fahrzeug, wird er auf jeden Fall die Isolation der Reifen überwinden müssen. Ob diese unbeschädigt bleiben, sollte im Fall des Falles genau geprüft werden, alleine die Hitze des Lichtbogens kann Probleme verursachen.
Auch ein modernes Kraftfahrzeug mit vielen verbauten Steuergeräten wird einen Blitzeinschlag kaum unbeschadet überstehen. Spätestens wenn der Blitz in eine Antenne einschlägt, dürfte ein Großteil der vernetzten Steuergeräte hinüber sein und damit das Fahrzeug in vielen Fällen einen Totalschaden erleiden.
Schon eine Dachreeling, der nächste wahrscheinliche Eintrittspunkt an vielen Fahrzeugen, dürften einen nennenswerten Blitzeinschlag kaum unbeschädigt überstehen, verbunden mit den Schäden am Dach beispielsweise an den Montagepunkten. Gibt es an diesen Stellen aus Korrossionsschutzgründen keine metallische Verbindung zwischen Reeling und Dach, wird ein Blitz eine solche herstellen.
Hilfreich dürfte der Tipp sein, sich bei Gewitter unter eine Straßenlampe zu stellen und sich im Fahrerhaus aufzuhalten. Abgesehen von vollintegrierten WoMo's dürfte dies der sicherste Platz sein.
LG
